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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

McDonald‘s

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98) Sonntag, 30.6.19: Pergine Valsugana - Kastelbell 129 km (6524); 1780 HöM (total 73250); schön und heiss. Unterkunft Hotel Mondschein. Die heutige Strecke führt fast ausnahmslos über einen riesigen Radweg. Das ist zum einen schön, denn er ist sehr gut ausgebaut, die zahlreichen Radfahrer aller Art kommen gut aneinander vorbei und es gibt keinen Autoverkehr. Zum anderen führt er aber der oft begradigten Etsch entlang und ist dadurch auch sehr gerade und mit der Zeit eintönig. Weiter führt er immer an den Ortschaften vorbei, was die Nahrungssuche - heute habe ich überhaupt nichts dabei - erschwert. Doppeltrick: Ich suche den McDonald‘s in Bozen. Einmal gefunden geht es schnell mit dem Essen und der Raum ist schön heruntergekühlt. Das ist bei der immer grösser werdenden Hitze sehr wohltuend. Die Etappe zieht sich in die Länge und es steht noch eine kleine Steigung bevor. Ein zweiter Halt in einem McDonald‘s ohne Umweg gibt wieder halbwegs neue Kräfte. Heute war gefühlt und wohl

Laaange Taaage

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95) Donnerstag, 27.6.19: Patras - Wartetag auf Fähre Schön und heiss. Unterkunft Fähre. 96) Freitag, 28.6.19: Fähre Schön und warm. Unterkunft Fähre 97) Samstag, 29.6.19: Venedig - Pergine Vasugana 148 km (total 6395); 1520 HöM (total 71470); schön und warm. Unterkunft b&b. „Seit ich nicht mehr Velo fahren kann, bin ich ganz ungeduldig und unausstehlich.“ - „Und seit wann ist das so?“ - „Seit etwa einer halben Stunde!“ Bei mir sind’s zweieinhalb Tage und am Schluss habe ich allen Grund, ungeduldig zu sein. Der erste Tag ist der Wartetag auf die Fähre von Patras nach Venedig. Abfahrt 23.59. Ich habe also viiieeel Zeit, um ebendiese totzuschlagen. Bei grosser Hitze und wenig Aktivitäten gelingt‘s. Dass dann die Fähre mit drei Stunden Verspätung erst abfährt, lässt Böses erahnen. Der zweite Tag ist der Seetag auf der Fähre. Ich habe also viiieeel Zeit, um… ihr wisst ja schon. Derweil gelingt es dem Kapitän nicht, den Rückstand auf die Marschtabelle zu verkl

Küstenflitzer

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94) Mittwoch, 26.6.19: Eulokasro - Patras 105 km (total 6247); 940 HöM (total 69950); schön und warm, den ganzen Tag Rückenwind - toll. Unterkunft Hotel Greco. Ein grosser Teil der heutigen 100 Kilometer führt wunderschön der Küste entlang. Schönes Meer, ruhige Strassen und als Tüpfchen auf dem i den ganzen Tag Rückenwind - Jupiii. Der Abschnitt zwischen Piräus und Patras scheint unter Radfahrern ein Klassiker zu sein. Ich treffe fast mehr Radreisende als sonst auf der ganzen Tour. Bei meinem „Sicherheitsglacé“ (s. Post vom 16.6.) habe ich einen guten Blick auf die imposante Brücke zwischen Rio und Andirrio. Lange Zeit hielt man es für Unmöglich, eine Brücke über eine Länge von 2,5 km in einem Erdbebengebiet bei einer Meerestiefe von 65 m ohne stabilen Boden zu bauen. Nach langer Planung und Bauzeit konnte sie 2004 schliesslich eröffnet werden. Wenn es nicht zu windig ist, können sogar Radfahrer und Fussgänger die Brücke passieren. Mich würde es gelüsten, dies am morgigen Warte

Golfen

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93) Dienstag, 25.6.19: Piräus - Eulokastro 122 km (total 6142); 1350 HöM (total 69010); schön und warm, zeitweise etwas windig. Unterkunft Hotel Apollon. Die gestrige Fähr-Fahrt von Rhodos nach Piräus war wirklich schön. Wir machten noch je einen Zwischenstopp in Simi und Kos und bekamen die griechischen Inseln von ihrer schönsten Seite gezeigt. Direkt von der Fähre geht‘s auf die heutige Etappe. Die Strasse führt entlang dem Golf von Eleusina, dem Golf von Megara und dem Saronischen Golf, alle auf der linken Seite. Dann überfahre ich den Kanal von Korinth und finde mich am Golf von Korinth auf der rechten Seite in Fahrtrichtung wieder. Korinth selber streife ich nur. Vielleicht hätte sich ein Halt gelohnt, weil es in neutestamentlicher Zeit diejenige Gemeinde war, die uns aus den Paulusbriefen am besten bekannt ist. Dafür entdecke ich den Psalm 127 neu. Wenn nicht Gott das Haus baut, mühen sich umsonst, die daran bauen. Wenn nicht Gott meine Reise gelingen lässt, mühe ich mi

Rhodos

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92) Montag, 24.6.19: Rhodos Schön und warm. Unterkunft Fähre. Bevor die Fähre nach Piräus geht, habe ich Gelegenheit für einen Rundgang in der Altstadt von Rhodos. Nach einem ersten Überblick richte ich meine Aufmerksam auf drei Orte. 1) Die Süleyman Moschee. Auch hier ist eine Moschee dem zehnten und einem der bedeutendsten Sultan der Osmanen gewidmet. Leider kann man nicht hineingehen. 2) Die jüdische Synagoge. In ihrer Nähe befindet sich der Platz der jüdischen Märtyrer. Auch hier haben die Nazis ihr Unwesen getrieben. Die Synagoge ist mit den fünf verbliebenen jüdischen Familien auf Rhodos ohne Rabbi nicht mehr aktiv. Gegen Eintritt könnte man hineingehen. 3) Die Johanniter. Die weitaus grösste Spur haben die Johanniter hinterlassen mit der Stadtmauer und vielen Gebäuden. Ein Ritterorden, gegründet zur Zeit der Kreuzzüge mit Niederlassungen in aller Welt, zum Beispiel auch in Bubikon, Kanton Zürich. Der Sitz des Grossmeisters war lange Zeit in Rhodos, bevor er nach Malta verl

Jetzt geht‘s heimwärts

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91) Sonntag, 23.6.19: Marmaris - Rhodos Fähre, schön und heiss. Unterkunft Deutsche Kirche Rhodos. Um 17.00 Uhr fährt das Boot Richtung Rhodos los. Das heisst, es gibt so etwas wie einen „Wartetag“. Auschecken aus dem Hotel, nochmals einen Rundgang bei ziemlicher Wärme durch Marmaris, da etwas trinken, dort etwas essen. Die Überfahrt mit der Fähre ist dann richtig toll. Immer sieht man irgendwelches Land. Türkei, Griechenland oder beides. Übernachten darf ich bei der Evangelischen Kirche deutscher Sprache in Rhodos. Nahe der Altstadt haben sie ihr Gemeindezentrum. Sonntags lädt das Pfarrehepaar jeweils die Volontärinnen zum Nachtessen ein und ich darf gleich mit an den Tisch sitzen. Ich erfahre viel über das Kinderheim, in dem die jungen Frauen arbeiten. Kinder mit einer Behinderung werden hier nur „versorgt“. Keine Therapie, keine Förderung, liebloses Essen, Personal ohne Ausbildung. Eine echte Herausforderung. Später gesellen sich auch noch die Freiwilligenbetreuerin und die

Kleine Runde

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90) Samstag, 22.6.19: Marmaris - Marmaris 50 km (total 6020); 700 HöM (69270); schön und warm. Unterkunft Rosy Hotel. Um Marmaris ist es sehr malerisch. Schöne Hügel und Berge, hübsche Buchten. Davon will ich auf einer kleinen Runde ohne Gepäck ein Auge voll nehmen. Die Strasse ist aber dermassen grob gesplittet und wellig, dass ich durchgeschüttelt bald umkehre. An den Küsten reihen sich Hotel an Hotel, Bar an Bar, Liegestuhl an Liegestuhl. Ein richtiges Ferien- und Partyparadies, in welchem neben türkischen viele englischsprachige Gäste anzutreffen sind. Und mitten im Ort auch hier ein Amphitheater. Die frisch aufgemalten Nummern am Boden deuten darauf hin, dass es auch heute hie und da in Gebrauch ist. Hoffentlich nicht für Gladiatorenkämpfe.

Wendepunkt Marmaris

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89) Freitag, 21.6.19: Dalyan - Marmaris 88 km (total 5970); 930 HöM (total 68579); schön und warm. Unterkunft Rosy Hotel. Im zweiten Anlauf klappt es doch noch. Ich erreiche Marmaris, den definitiven Wendepunkt meiner Reise. Heute wähle ich die sichere Route über die Hauptstrasse. Ein bisschen länger zwar als der gestrige Versuch, ein bisschen langweiliger aber viel schöner zum Rollen. Am Schluss folgt ein Anstieg bei grosser Hitze und dann - welch Genuss! - nur noch die Abfahrt ins Ziel. Knapp 13 Wochen bin ich unterwegs durch 12 Länder und lege fast 6000 Kilometer zurück. Ich lese pilgermässig das Neue Testament und immer wieder aus den „Aufrichtigen Erzählungen eines Russischen Pilgers“. Es ist wie beim Wandern: der Hauptgipfel war Istanbul. Dann folgte eine Zusatzschlaufe mit dem Nebengipfel Marmaris. Im Ziel bin ich erst, wenn ich auch die Rückkehr mit Fähren und immerhin noch weiteren über 700 Velo-Kilometern geschafft habe. Aber es ist ein tolles Gefühl, an diesem Wend

Flop!

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88) Donnerstag, 20.6.19: Dalyan - Dalyan 63 km (total 5882); 1200 HöM (total 67640); schön und warm. Unterkunft Güzel Günler Oteli. Heute steht die letzte Etappe nach Marmaris auf dem Programm, dem definitiven Wendepunkt meiner Reise. Nachher geht es in immer grösseren Schritten heimwärts. Ich will die Fahrt geniessen und überlege mir schon, wie ich den speziellen Moment der Ankunft feiern soll. Ein Glas Wein wäre speziell. Das letzte Glas liegt etwa 1500 km in Griechenland zurück. Das Taxiboot nimmt mich wie gerufen gleich mit über den Fluss. Dann führen mich Nebenstrassen wunderschön der Küste entlang. Mein Gastwirt hat bestätigt, dass sie alle befestigt sind. Die Hügel habe ich heute einkalkuliert, die braucht es für die Aussicht. Der Verkehr wird immer dünner, die Strassen schlechter. Alles gut, sicher ein Zwischenstück, bis von Marmaris her wieder der bessere Zugang kommt. Ziemlich genau auf halber Strecke stehe ich vor einem Absperrtor. Ein bewaffneter Soldat verbietet mi