Schön - oberflächlich?

57) Montag, 20.5.19: Kardzhali - Charmanli
78 km (total 4100); 980 HöM (46320); schön und warm; Unterkunft Hotel Olympia (bis gut 17 Uhr kein Wasser).

Eine weitere schöne, abwechslungsreiche Etappe. Zuerst hügelig, kurvig, kurzweilig. Dann geht‘s in die Ebene, wo eine gute Stunde Bundesstrasse auch wieder mal ganz nett ist.
Vor der schon letzten Übernachtung in Bulgarien frage ich mich ein weiteres Mal, wie tiefgründig oder wie oberflächlich die Art des Radreisens ist. Die Landschaft und die Topographie und die Witterung erlebe ich sehr direkt und intensiv. Ich fahre auf Nebenstrassen durch schöne Dörfer, in Städten manchmal durch Quartiere, in denen es mir nachts nicht wirklich wohl wäre. Ich halte vor einem Kaffee oder einem Supermarkt, wo auch mal ein Einheimischer vorbeikommt. Er hält inne, schaut mein Velo an, schaut mich an, wir kommen überein, dass ich aus der Schweiz hierher gefahren bin, er nickt anerkennend. Mehr können wir nicht austauschen, dazu reichen sein Englisch und mein Bulgarisch nicht aus. Und ich fahre weiter zur nächsten und zur übernächsten Station. Oberflächlich. Ich sehe nur einen kleinen Teil des Landes und erfahre im direkten Kontakt wenig über Land und Leute. Und es besteht die Gefahr, von diesem Wenigen aufs Ganze zu schliessen.
So erlebe ich Bulgarien als schönes Land mit netten, unaufdringlichen Menschen. Und was sie nach meiner heutigen Erfahrung ganz gut gelöst haben, ist, dass die schlechten Strassen auf die Anstiege und die guten Strassen auf die Abfahrten verteilt sind. Danke Bulgarien.

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