Philippi

53) Donnerstag, 16.5.19: Kavala - Kato Nefrokopoion
83 km (total 3773); 1240 HöM (total 41330); schön und warm, nicht zu heiss. Unterkunft Hotel.

Das antike Philippi liegt gut 15 km landeinwärts von Kavala. Ich erhasche einen Blick auf das Amphitheater dieses UNESCO-Weltkulturerbes. Von Google Maps weiss ich, wie gross das Gelände ist. Hineingehen mag ich nicht, ich will nicht das Velo mit samt Gepäck vor dem Eingang stehen lassen und mit Velokleidern und -schuhen weit darin herumtippeln.
Den Halt mach ich kurz dahinter bei der Lydia-Kirche. Paulus hat in Neapolis (Kavala) erstmals europäischen Boden betreten, hat in Philippi gepredigt, die Purpurhändlerin Lydia ist die erste getaufte Europäerin.
In der vermutlich relativ neu angelegten, schmucken Kirche gibt es verschiedene Bilder von Taufszenen.
Der schöne Park liegt an einem Flüsschen - ob alt oder neu angelegt will ich gar nicht eruieren -, wo ähnlich wie bei der Taufstelle Jesu im Jordan eine Taufstelle der Lydia eingerichtet worden ist. Mir gefällt der Ort und mir wird bewusst, wie bedeutend die Taufe für den christlichen Glauben ist und wie unbedeutend sie in unserer Landeskirche ist. Mitglied bei uns ist man nicht durch die Taufe, sondern durch das entsprechende Kreuzchen im Einwohneramt. Getraut, bestattet, ja sogar konfirmiert („Bestätigung der Taufe“) kann man bei uns auch ungetauft werden. Das ist der Unterschied zwischen unserer Landeskirche für alle und einer bekennenden Kirche.
Weiter geht‘s an roten Mohnfeldern vorbei Richtung Berge. Ich streife Panorama (hat vielleicht mit der Aussicht zu tun), durchfahre Granitis (hat vielleicht mit den umliegenden Steinbrüchen zu tun) und Drama (hat nichts mit der Literaturgattung zu tun) und komme kurz von einem drohenden Unwetter an meinem Übernachtungsort an. Kata Nefrokopoion lässt mit seinen umliegenden Hügeln und einer Höhe von 620 MüM in mir fast ein bisschen Heimatgefühle aufkommen.


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