Wo bin ich?
19) Freitag, 12.4.19: Novi Sad - Belgrad
98 km (total 1581), 810 HöM (total 13190); Regen beim Start, der hört dann auf, eher kühl. Unterkunft airbnb.
Ich sitze auf einer Bank irgendwo zwischen Novi Sad und Belgrad. Ich bin eingepackt in meine Regenmontur, esse ein Brötchen mit Streichkäse, einen Apfel, ein paar Nüsse, einen Riegel. Es ist trocken, weder wirklich kalt noch wirklich warm. Ich bewege mich nur wenig, die verschwitzten Kleider fühlen sich unangenehm an. Ich könnte auf meiner Karte nicht anzeigen, wo das nur auf kyrillisch angeschriebene Dorf genau liegt. Es spielt auch keine Rolle. Ich habe für den Moment das Nötigste, was ich brauche. Ich könnte also irgendwo sein.
Wann bin ich? Ich müsste im Zeitplan sein. Etwa so abgefahren, dass ich um 16 Uhr wie abgemacht meine Unterkunft beziehen kann. Ich schaue schnell auf die Uhr, 13.50 Uhr, es passt. Spielt aber auch keine Rolle. Es könnte irgendwann sein.
Die heikelste Phase bei der Einfahrt in eine Stadt dünkt mich der Übergang. Auf dem Land ist man auf dem Land, das ist klar. In der Stadt gibt es sowieso viel Verkehr und erstaunlich gute Velowege. Im Übergang aber ist so etwas wie freie Wildbahn. Ziemlich gefährlich. Es könnte irgendeine Stadt sein.
Schliesslich habe ich die Unterkunft bezogen - es könnte irgendeine sein - und ich sitze in einem Restaurant - irgendeines - und esse einen serbischen Burger und Salat.
Wo bin ich? Hier und jetzt. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich frage mich nur, wozu ich diese ganze Strecke gefahren bin.
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