Irgendwie gaht d‘Ziit immer ume

28) Ostersonntag, 21.4.19: Kloster Studenica - Novi Pazar
68 km (total 2085); 540 HöM (total 20850); Unterkunft Hotel Palma.

Den heutigen Palmsonntagsgottesdienst - ich denke schon richtig orthodox, Ostern ist erst in einer Woche - besuche ich im Kloster Studenica. Etwa 80 Personen füllen stehend den ziemlich kleinen Raum, die Frauen, oft mit Kopftuch, links, die Männer rechts. Es gibt kein gesprochenes Wort, alles wird gesungen. Ich erkenne kaum etwas Vertrautes. Weihrauch hier, Weihrauch da, Vorhang zu, Vorhang auf, Bibel raus, Bibel rein. Ich erkenne ein Glaubensbekenntnis, ich erkenne die Eucharistie, die mir verboten ist, ich erkenne die Palmsonntagszweige. Feierlich, schwebend, fremd - so orthodox bin ich also doch nicht.
Die Etappe gehe ich sehr gemütlich an, ich habe fast zu viel Zeit, geniesse es bei diesem schönen Wetter. Bis ich beim Mittagshalt den Platten am Hinterrad bemerke. Woher? Keine Ahnung? Von was? Von einem riesigen Nagel, den ich mit der Zange, die ich kaum mitnehmen wollte, herausmeche. Gepäck abmontiert, Rad demontiert, Schlauch repariert und alles wieder zurück. „So gaht d‘Ziit au ume.“
Bei dieser Gelegenheit setze ich den Lenker einen Ring hinunter. Manche fragen sich, was mich am meisten schmerzt. Ich muss euch enttäuschen. Ich habe riesiges Glück, fast nichts tut weh: nicht s‘Füdli, nicht der Nacken, nicht das Knie. Einzig meldet sich in den letzten Tagen der untere Rücken. Ist es wegen der fast zu kurzen und zu langsam gefahrenen Etappen? Also sportlicher werden, angefangen mit der tieferen Haltung. Und wenn das nichts hilft, ich kann im Fall noch einen Ring tiefer.

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