100) Dienstag, 2.7.19: (Zernez) Klosters - Ebnat-Kappel 104 km (total 6716); 1290 HöM (total 76690); schön und warm, zwischendurch Tröpfeln. Unterkunft Privathaus. Die heutige Schlussetappe ist mir bekannt. Dennoch erlebe ich die eine oder andere Überraschung. Im Prättigau gelingt es mir ein weiteres Mal nicht, die richtige Balance zu finden zwischen Strasse und Radweg, der manchmal mehr ein Bikerweg ist. Und der schnurgerade Rheindamm zwischen Fluss und Autobahn ist öder als erwartet. Für den Grabserberg brauche ich mit Gepäck etwa doppelt so lange wie eine schnelle Fahrt mit dem Rennvelo. Alles in allem aber ein tolles Erlebnis, eine bekannte Strecke am Ende einer grossen Tour und mit viel Gepäck zu fahren. Und immer wieder und heute ganz speziell schön die Fahrt über den Blomberg und das Brandholz nach Ebnat-Kappel. Wir wohnen einfach an einem schönen Ort! Ich darf wünschen, was es zum Znacht geben soll. Ich bleibe bei meinen Leisten: Spaghetti, Salat, Hauswein - à discret...
98) Sonntag, 30.6.19: Pergine Valsugana - Kastelbell 129 km (6524); 1780 HöM (total 73250); schön und heiss. Unterkunft Hotel Mondschein. Die heutige Strecke führt fast ausnahmslos über einen riesigen Radweg. Das ist zum einen schön, denn er ist sehr gut ausgebaut, die zahlreichen Radfahrer aller Art kommen gut aneinander vorbei und es gibt keinen Autoverkehr. Zum anderen führt er aber der oft begradigten Etsch entlang und ist dadurch auch sehr gerade und mit der Zeit eintönig. Weiter führt er immer an den Ortschaften vorbei, was die Nahrungssuche - heute habe ich überhaupt nichts dabei - erschwert. Doppeltrick: Ich suche den McDonald‘s in Bozen. Einmal gefunden geht es schnell mit dem Essen und der Raum ist schön heruntergekühlt. Das ist bei der immer grösser werdenden Hitze sehr wohltuend. Die Etappe zieht sich in die Länge und es steht noch eine kleine Steigung bevor. Ein zweiter Halt in einem McDonald‘s ohne Umweg gibt wieder halbwegs neue Kräfte. Heute war gefühlt und wohl...
Was jetzt noch ansteht ist natürlich das Verräumen des Gepäcks. Es geht schneller als das Zusammenstellen. Ich erfasse alles säuberlich auf einer Packliste. Man weiss nie, Radreisen soll ein hohes Suchtpotential haben. Es gibt viele Wiederholungstäter. Da will ich dann bereit sein. Das gesamte Gepäck mit Taschen wiegt rund 25 kg. Wenn ich noch ein „Fluffijäckchen“ (dünne Daunenjacke) dazu lege, hätte ich wohl die Ausrüstung für eine ganzjährige Radtour beisammen. Für eine ähnliche Tour könnte ich vor allem das „Küchenmaterial“ zu Hause lassen, denn gekocht habe ich kaum einmal. Zusammen mit anderen Kleinteilen kommt immerhin eine mögliche Gewichtsreduktion von 2.5 kg zusammen. Wenn ich das Zelt auch noch zurücklassen würde, wären mit der Matte nochmals 3 kg möglich. Möglicherweise bräuchte ich dann auch weniger Taschen: nochmals 1.8 kg. Für kürzere Touren vor allem im Sommer braucht es auch die ganzen Winterkleider nicht. Es liegt also noch einiges drin. Aber eben, jetzt wird zuer...
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